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Dies ist sicher auch ein Thema, was viele Katzenhalter interessiert. Am 18. Mai 2007 bekamen wir eine Anfrage von Katzenhalter Wolfgang Ellendt aus Wulsbüttel, der von uns einen Tipp gegen die Katzenköttel in seinem Garten erfragte:
Von: Wolfgang Ellendt [mailto:WECUX@t-online.de] Gesendet: Freitag, 18. Mai 2007 16:54 An: info@cuxkatzen.de Betreff: Tipps & Tricks - Anfrage
Sehr geehrte Frau Benger,
mein Kater erledigt seine Geschäfte grundsätzlich in den Terrassenbeeten. Da ich ihn - er ist ein Fundtier und extrem ängstlich -nicht frei laufen lassen kann, habe ich die Terrasse (70 m², davon ca. 50 m² Beete) ausbruchsicher als störungsfreies Refugium für das Tier ausgestattet. Da soll er soweit als möglich naturnah leben, wozu nun einmal auch die Lösung und das Verbuddeln von Körperprodukten gehören. Nachts ist er im Haus, meidet dort jedoch - wenn es nicht zu sehr drückt - seine Katzentoilette.
Allmählich kommen mir nun Bedenken, ob die Exkremente auf natürlichem Wege hinreichend schnell abgebaut werden oder ob ich hier mit einer Art Bodenauffrischung nachhelfen muß. Ich weiß nur nicht, wie und womit, da sich die landläufigen Mittel wie z. B. Kalk naturgemäß verbieten.
Haben Sie diesbezüglich einen Tipp für mich?
Für Ihre Bemühungen sage vorab meinen Dank.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Ellendt • Fuchsbergstraße 81 • 27628 Wulsbüttel Fon/Fax 04795 7326 • eMail WECUX@t-online.de
Wir haben Herrn Ellendt Folgendes geantwortet:
Von: cuxkatzen.de Gesendet: Freitag, 18. Mai 2007 21:35 An: 'Wolfgang Ellendt' Betreff: AW: Tipps & Tricks - Anfrage
Sehr geehrter Herr Ellendt,
ich verstehe Ihre Bedenken, solche oder ähnliche Anfragen habe ich schon öfter bekommen. Erst einmal "Hut ab", dass Sie sich die Mühe gemacht haben, dem Kater ein ausbruchsicheres Gehege zu bauen. Das macht nicht jeder Tierfreund, das finde ich sehr lobenswert!
Wenn ich derlei Anfragen erhalte, dann schreibe ich eigentlich immer nur eine Antwort: Bieten Sie dem Kater doch innerhalb des Geheges ein "natürliches Katzenklo" an. Da reicht eine kleinere Sandkiste für Kinder, die Sie mit lockerem Sand befüllen z. B. aus. Im Supermarkt gibt es z. B. so größere "Bademuscheln", das ist ein Plastikgefäß in Form einer Muschel, worin kleinere Kinder plantschen können. Diese Muschel kann man prima etwas im Boden versenken. Wenn Sie weißen Sand (Spielsand) mit etwas Muttererde mischen, dann wird Ihr Kater diesen Platz sicher gerne als Katzenklo nutzen. Der Urin versinkt im Sand, die Köttelchen können Sie mühelos heraussammeln. Sie brauchen das Ganze nicht mal zu überdachen, wäre allerdings praktisch, weil Katzen ja nassen Sand nicht so mögen. Einmal bis zweimal jährlich (je nachdem, wieviel Sand Sie hineingeben) sollten Sie dann einfach die Muschel leeren, reinigen und neu befüllen. Wenn die Muschel nicht so Ihr Fall ist, dann können Sie ihm auch aus Holz so ein kleines Katzenklo bauen. Es gibt im Fachhandel z. B. so überdachte Sandkisten für Kinder, so in der Art könnte es aussehen, nur wesentlich kleiner (für nur einen Kater).
Mir ist leider nichts Ungiftiges bekannt, was den Katzenkot schneller abbaut. In die Beete, wo er NICHT machen soll, kann man regelmäßig feuchtes, benutztes Kaffeepulver streuen. Aber das ist ja nicht Ihr Ziel. Leider kann ich Ihnen keine andere Lösung anbieten. Ich weiß nur soviel: Wenn den Katzen ein schönes, trockenes Katzenklo angeboten wird, nutzen Sie es in der Regel auch.
Mal eine ganz banale Frage: Haben Sie es schon mal mit einem simplen (vielleicht extra-großen) Katzenklo mit Häubchen (ohne Schwingtür) versucht? Manchen Katzen reicht das schon aus. Darin können Sie dann sogar normales Katzenstreu füllen, um es einfach zu säubern. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
Mit freundlichen Grüßen, Heike Benger www.cuxkatzen.de
Herr Ellendt schrieb uns daraufhin ein paar Tage später schon Folgendes zurück:
Von: Wolfgang Ellendt [mailto:WECUX@t-online.de] Gesendet: Mittwoch, 23. Mai 2007 18:44 An: info@cuxkatzen.de Betreff: Terrassen-Toilette
Sehr geehrte Frau Benger,
vielen Dank für Ihre ausführliche Rückäußerung und Ihren 'heißen' Tipp mit dem Sandbecken im Garten.
Ich habe daraufhin ein Becken in der Größe 100 x 70 x 30 - ursprünglich gedacht für die Aufbewahrung von Wasserpflanzen im Gartenhandel - erstanden,es in einem freien Beet auf der Terrasse eingebuddelt und bis zum Rand mit feinem Sand gefüllt.
Mein Kater hat diese Toilette mit Begeisterung angenommen. Der Sand war schon nach wenigen Stunden in weitem Umkreis verstreut, weil das Tier so kräftig darin gescharrt und gebuddelt hat. Ich werde in den nächsten Tagen noch eine überdachte Blockhütte über das Becken bauen - als Regenschutz und um den Sand nicht ständig zusammenfegen zu müssen. Zu Wartungszwecken wird das Dach klappbar sein. Wenn das Bauwerk fertig ist, werde ich Ihnen ein Foto davon zusenden.
Meine Terrasse ist von einer Mauer (25 m) umgeben. Auf deren Innenkante habe ich auf der Basis eines langen Winkeleisens im 45°-Winkel nach innen geneigte Streben befestigen und diese in der Waagerechten mit Rundeisen im Abstand von 5 cm verbinden lassen. Aufwendig, aber wirksam. Auch hiervon werde ich ein Foto für Sie anfertigen.
Mein Kater hat sofort erkannt, dass dieses Hindernis für ihn unüberwindbar ist, zumal es der Katzennatur widerstrebt, mit einem Satz über eine Mauer ins Ungewisse zu springen. Jeder Ausbruchsversuch wurde damit im Keim erstickt.
Nochmals vielen Dank für Ihre Bemühungen und den guten Tipp.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Ellendt • Fuchsbergstraße 81 • 27628 Wulsbüttel Fon/Fax 04795 7326 • eMail WECUX@t-online.de
Natürlich waren wir auch stark an Fotos interessiert und wir baten Herrn Ellendt, uns doch Fotos von seinen Bauten zu schicken. Diese erhielten wir dann am 30.05. von Herrn Ellendt. Diese beeindruckenden Fotos möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Einfach ein Waaaaahnsinn!!!

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Eingesetzt habe ich eine Wanne in den Maßen 100 x 70 x 30, die ich in einem Gartencenter erstanden habe. Sie wurde dort vorher als Aufbewahrungsbecken für Wasserpflanzen genutzt. In den Boden habe ich für den Wasserablauf mehrere Löcher Ø 5 cm gebohrt und ihn von innen mit einer Vliesmatte ausgekleidet, um Sandabfluß zu vermeiden.
Ich beteuere, dass die Wanne sorgfältig eingesetzt wurde und ausschließlich von Mutterboden umgeben war...
...dann kam mein Kater ... ...und baute innerhalb von 6 Stunden um.
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Über die Freiluft-Toilette habe ich aus mehreren Gründen ein Blockhaus gebaut:
- um den Schlingel davon abzuhalten, aus meiner Terrasse eine Sandbank zu machen
- um den Sand vor Regen zu schützen und damit auch die Reinigung zu vereinfachen
- um zu verhindern, daß ein Sturm mir den Sand davonträgt
Aus letzterem Grund wurde auch die Blockhaus-Bauweise anstelle einer normalen Holzhütte gewählt, denn die Hütte ist den hier vorherrschenden Nordwest-Stürmen weitgehend schutzlos ausgesetzt.
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Die Öffnungen in der Rückwand sowie zwischen den oberen seitlichen Lagen und dem - noch zu montierenden - klappbaren Dach sollen bestehen bleiben, um gute Lüftung zu gewähren und zu verhindern, dass sich der Wind in der Hütte fängt und sie womöglich anhebt. Aus demselben Grund wird das Dach mit 10 cm Überstand unüblicherweise nach vorne geneigt und von Riegeln und Scharnieren gehalten.
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Die Ausbruchsicherung entspricht im Prinzip der eines Gefängnisses (!). Die Mauer hat eine Höhe von 1,60 m. Die 25 cm langen hochstehenden Streben sind 45° nach innen geneigt.
Verbunden sind sie mit Rundeisen Ø 10 mm. Die ganze Anlage ist vierfach verzinkt und damit auf lange Zeit garantiert rostfrei.
Gründe für diese Bauweise:
Eine Katze schafft zwar spielend die erforderliche Sprunghöhe, jedoch muß sie sich dann festkrallen können. Dies ist an den Rundstäben nicht möglich - ihr Durchmesser ist für Katzenpfoten zum Festhalten ungeeignet.
Eine Katze wird auch nicht über die Sperre ins Ungewisse springen - sie ist eben kein Pferd mit Reiter.
Also muß sie - oben angekommen - eine Stand- oder Sitzfläche haben, von der aus sie sich orientieren kann. Unmöglich zu erreichen angesichts des nach innen geneigten Geländers.
Mein Kater hat den ungewohnten Anbau genau in Augenschein genommen und offenkundig beschlossen, sich nicht der Gefahr einer Sportverletzung auszusetzen; ich kann ihn jetzt auch nachts auf die Terrasse lassen.
Eine Fremdkatze hat einmal von außen den Sprung in das Revier meines Katers gewagt - sie wird es wohl nicht wieder tun.
Nicht, daß mein Kater sie vergrault hätte. Der Feigling hat sich in seiner Angst gleich in seiner Höhle im Wohnzimmer-Kratzbaum verkrochen. Der Fremdling wagte oder konnte nur eben auch nicht den Sprung in die Freiheit, obwohl er die Gegebenheiten hinter der Mauer kannte. Ich musste ihm die Pforte öffnen, um ihn zu entlassen. Nun sitzt das Tier hin und wieder auf der Mauer und schaut - den Sprung nach drinnen wird es nicht mehr wagen. ;o))
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Herr Ellendt versprach uns noch, nach Fertigstellung der Außentoilette weitere Fotos zu schicken. Dieses Versprechen hat er dann zwar nicht gehalten, aber es meldete sich Kater Hannes persönlich bei uns! Auch seine Kommentare möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:

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Miau miau Frau Benger, hier ist Hannes, der Adoptivsohn des Klokisten-Konstrukteurs von Hoope.
Er hat mir berichtet, dass Sie gern ein lebensnahes Bild von mir hätten. Bekommen Sie sofort. Bilder von der Kiste sollen es ja auch wohl sein - aber die später.
Das bin ich - in meiner zornigen Phase. Die habe ich oft.
Der Alte will mich anscheinend irgendwann im Zirkus vorführen und dressiert mich auf Hungerkünstler. Entschuldigt das mit 'zu dick' (Protest !), zu hohem Cholesteringehalt (hat er wohl mit seinem eigenen Blut verwechselt) und ähnlichem Quatsch. Setzt mir Diätkost vor, und dann auch noch stets zu geringe Mengen! Dieser ganze Unfug mit der Diät - jeden Tag ein frischer Fasan, und ich bin gesund!
Ist mein Zorn da nicht verständlich? Stehen Sie mir bitte bei !
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Tolerant ist er ja, mein Alter. Schreibt widerwillig auf, was ich ihm hier diktiere (man ist ja wer), ist aber zu geizig, mir eine pfotengerechte Tastatur zu besorgen. Naja, damit er mir hier nicht noch aus der Kiepe huckt und streikt, stelle ich jetzt erstmal seinen Prachtbau vor.
Da ist er.
Mit aufgelegtem Dach, das sich auch gut als Logenplatz verwenden läßt. Die seitlichen Öffnungen gefallen mir allerdings überhaupt nicht - würden Sie für alle sichtbar ... ? Ich habe ihn einen Spanner genannt und darauf bestanden, daß da beidseitig für Sichtschutz gesorgt wird. Und was sagt er? "Teures (!) Katerkerlchen, ich werde ein paar niedrige Büsche neben dem Blockhaus anpflanzen." Wehe, die werden nicht dicht und hoch genug. Dann lasse ich die Krallen sprechen.
Das Dach hat er aufklappbar gemacht. Mit außenliegenden Scharnieren und langem Dachüberhang hinten, damit er den Deckel nicht festhalten muß. Wenn er glaubt, mich so in flagranti erwischen zu können ... denkt wohl gar, ich empfinge meine Lieblinge auf der Toilette!
Offiziell heißt das dann: Bessere Reinigungsmöglichkeit, bei Gelegenheit und Bedarf Trocknung durch direkte Sonneneinstrahlung. Maunz, hätte er doch eine Wasserspülung einbauen können! Tatsache ist: der Alte ist einfach eingerostet und ungelenkig - ich habe doch bei aufgelegtem Dach keine Probleme.
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Schon auf diesem Bild wird meine Skepsis deutlich.
Kommt der Alte da ins Tierheim getrabt, 'nen dicken schwarzen Kasten in der Hand, streicht mir über den Rücken, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen, und versucht dann, mich durch das scharze Loch aufzusaugen. Hat aber nicht geklappt - er mußte doch einen Katzenkorb kaufen. Nicht etwa, daß ich zu dick für das Loch gewesen wäre (das Thema hatten wir ja schon), aber er sollte gleich sehen, daß ich, wenn er mich schon vereinnahmen wollte, ihn auch meinem Stande gemäß Geld kosten würde - man ist ja wer (ich sagte es schon).
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Mein Tagesablauf unterliegt teilweise dem Publikationsverbot. Bildmaterial von unserem Intimleben (nur deshalb bleibe ich ja beim Alten - wenn gerade nichts läuft, höre ich ihm allenfalls zu, wenn er mich ruft) gehört nicht an die Öffentlichkeit. Wenn man heutzutage diesbezüglich auch freier geworden ist - Bilder von zwei Männern, von denen einer dem anderen auf dem Schoß liegt und womöglich eine E... bekommt, während der Alte ihm den Bauch streichelt - undenkbar.
Also zu meiner zweitliebsten Beschäftigung:
Schlafen. Meine Haltung hierbei verrät, ob ich mich gerade mal wieder über meinen Alten geärgert habe - urteilen Sie selbst.
Auflösung: 1 = Ja 2 = Na ja 3 = JA !
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Und wenn ich dann mal nicht so recht schlafen kann und auch keinen übermäßigen Hunger habe (kommt also selten vor), dann beschäftige ich mich ein wenig mit dem Inventar oder spiele Stasi-Beobachter - ich kann den senilen Knaben doch kaum noch aus den Augen lassen.
So, Frau Benger, der Alte kann nicht mehr in die Tasten hauen und ich habe auch noch nie einen so langen Text diktiert.
Schnurrige Grüße vom Weserstrand
Ihr Hannes
zu erreichen über seinen Privatsekretär Wolfgang E.
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Herzlichen Dank an Herrn Ellendt und an Hannes für diese lustigen und aufschlussreichen Zeilen und Fotos!
Letzte Aktualisierung: Montag, 25. Februar 2013
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